Das Gegenteil von solidarisch: Verschwörungsideologien

Online-Vortrag zu Hintergründen & Handlungsempfehlungen zu Verschwörungsideologien

Verschwörungsmythen haben Konjunktur und geben sich gerne gesellschaftskritisch. Sie wollen „alles hinterfragen“, zeigen, „was wirklich gespielt wird“ und benennen wer vermeintlich „alle Fäden in der Hand hält“. Doch sie analysieren keine Interessenkonflikte, sondern bedienen menschenverachtende Feindbilder. Sie bieten keine Lösung für gesellschaftliche Probleme, sondern verschleiern sie. Und sie fördern keine Solidarität, sondern den Ausschluss und Hass gegen alle, die nicht zu den „Aufgewachten“ gehören. Deshalb sind Verschwörungserzählungen unvereinbar mit einer gesellschaftskritischen Haltung, die sich für eine solidarische und gerechte Gesellschaft einsetzt. Die Konfrontation mit diesen Ideologien und den Menschen, die sie vertreten, gestaltet sich aber oft schwerer als gedacht. Insbesondere wenn einem Verschwörungserzählungen im nahen Umfeld, wie Familie, Verein oder Arbeitsplatz begegnen. Deshalb ist es umso wichtiger das Phänomen richtig zu verstehen, die eigene Haltung zu stärken und Handlungsmöglichkeiten zu finden.

Auch in Halle (Saale) finden seit inzwischen mehr als einem Jahr regelmäßig und teils mehrmals wöchentlich verschiedene Versammlungen statt, welche sich vermeintlich gegen die Maßnahmen zur Eindämmung der SARS-CoV-2-Pandemie richten, tatsächlich jedoch vor allem zahlreiche Verschwörungsmythen verbreiten. Neben dem Neonazi Sven Liebich und dessen Umfeld sowie weiteren Akteur_innen der extremen Rechten finden sich dort mit der sogenannten „Bewegung Halle“ auch Esoteriker, Impfgegnerinnen und Personen, die sich selbst als Teil der sogenannten „bürgerlichen Mitte“ oder „als politisch links“ beschreiben. Sie alle eint hier der Wahn von der Weltverschwörung, sie teilen antisemitische und rassistische Narrative und extrem rechte Verschwörungserzählungen.

Zusammen wollen wir folgenden Fragen nachgehen: Woher kommt der Trend zu ideologischen Welterklärungen mit klaren Freund/Feind Schemata? Wie hängen Verschwörungsideologien mit Antisemitismus zusammen? Wie erkennt man sie überhaupt und was sind solidarische Antworten auf Verschwörungsideologien?

Ferdinand Backöfer und Lisa Geffken arbeiten in der „Fachstelle für Politische Bildung und Entschwörung“ der Amadeu Antonio Stiftung in Leipzig. Zusammen suchen sie nach neuen, pädagogischen Zugängen, um Menschen über 40 in einem kritischen Umgang mit Verschwörungserzählungen zu unterstützen.

Die Veranstaltung wird am Donnerstag, den 3. Juni, um 18 Uhr über Zoom stattfinden.

Anmeldung bis zum 3. Juni 2021, 16 Uhr bitte per Mail an: anmeldung@halle-gegen-rechts.de

Zeitablauf:

18:00 Uhr Begrüßung & Input zu den Versammlungen gegen die Corona-Eindämmungsmaßnahmen in Halle (Saale)

18:20 Uhr „Falsche Umarmungen – Zur Konjunktur von Verschwörungsideologien“ (Input & Diskussion)

– Pause –

19:15 Uhr „Hilfe, mein Vater ist Coronaleugner – Tipps zum Gespräch mit Menschen, die an Verschwörungserzählungen glauben“ (Input & Diskussion/Fragerunde)

 

Ausschlussklausel:  Die Veranstaltenden behalten sich vor, von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen und Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch antisemitische, rassistische, nationalistische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, den Zutritt zu den Veranstaltungen zu verwehren oder von diesen auszuschließen. Das gilt ebenso für Personen, die rechtsradikale Symbolik und Bekleidungsmarken zur Schau stellen.


** Dieser Workshop ist Teil eines Kooperationsprojektes zwischen der Koalition gegen Antisemitismus in Halle und der „Fachstelle für Politische Bildung und Entschwörung“ der Amadeu Antonio Stiftung **